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A-6.3.2.5 Lining mit Beschichtungsverfahren
 
Verfahren
a) Technisches Regelwerk
DWA-Merkblatt [DWA-M 143-17]
b) Allgemeine Verfahrensbeschreibung
Die Beschichtung von begehbaren Kanälen erfolgt i. d. R. im Aufspritzverfahren oder als manuelle Beschichtung.
Beim Aufspritzverfahren ist die Verwendung eines kunststoffmodifiziertem Zementmörtelsystems (SPCC) üblich. Beschichtungen mit Polymermaterial sind in Abhängigkeit der zu erwartenden Beanspruchungen nur eingeschränkt möglich.
c) Beispiele für zugehörige Verfahren und Varianten
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Aufspritzverfahren (RAL-GZ: S42.1-Verfahren);
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Manuelle, händische Beschichtung (RAL-GZ: S42.2-Verfahren).
Anwendungsbereich
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Zur Wiederherstellung mechanisch beschädigter oder korrodierter Oberflächen;
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Zur Erhöhung der Tragfähigkeit des Altrohrs, insbesondere durch ergänzende Bewehrungslagen;
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Aufspritzverfahren: i. d. R. ab DN 2000;
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Manuelle Beschichtung: i. d. R. ab DN 1000;
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Alle Profilarten.
Technische Anforderungen und Randbedingungen
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Abflusslenkungsmaßnahmen erforderlich;
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Das Beschichtungsmaterial ist in Abhängigkeit der vorhandenen Abwasserbeschaffenheit (z. B. chemische Zusammensetzung, Temperatur) und betriebliche Belastungen (z. B. dynamische Belastungen, hydraulische Verhältnisse) zusammenzusetzen;
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Das Beschichtungsmaterial ist in Abhängigkeit der Anforderungen an das Verbundsystem aus Beschichtung und Untergrund zusammenzusetzen (Beanspruchung der Haftzone zum Untergrund durch Scher- und Abreißzugspannungen);
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Bei gravierenden Einzelschäden und Grundwasserinfiltration ist eine Vorsanierung erforderlich;
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Untergrundvorbehandlung zum Schichtenverbund erforderlich.
Vorteile
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Beschichtung von Teil- und Gesamtflächen möglich.
Nachteile
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I. d. R. aufwendige Abflusslenkungsmaßnahmen;
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Kostenintensiv;
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Querschnittsreduzierung in Abhängigkeit der erforderlichen Materialdicke;
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Manuelle Beschichtung: für größere Flächen unwirtschaftlich;
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Untergrundvorbehandlung zum Schichtenverbund ist aufwändig.
Rechtliche und ökologische Anforderungen
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Richtlinien zur Betonsanierung (z. B. DAfStb-Richtlinie „Deutscher Ausschuss für Stahlbeton - Schutz und Instandhaltung von Betonbauteilen“): in Abwasserkanälen nur bedingt anwendbar.
Bauzeit
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In Abhängigkeit des Aufwands zur Untergrundvorbehandlung, der Nennweite und der Dicke des Materialauftrags.
Zusätzliche technische Vertragsbedingungen zur Qualitätssicherung
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Leistungsbeschreibung
Vorarbeiten
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Reinigung mit flächigem Abtrag materialtechnisch beeinträchtigter Bausubstanz (Schaffung der Haftungsgrundlage);
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Sicherung der Hausanschlüsse und Vorsanierungen;
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Prüfung Abreißfestigkeit;
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Abflusslenkung im Hauptkanal und in Anschlüssen während des gesamten Sanierungsvorgangs.
Hauptposition
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Beschichtung
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Flächennachbehandlung
Nacharbeiten
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Anschlussanbindung
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Dichtheitsprüfung
Bauüberwachung
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Sämtliche qualitätsrelevanten Arbeitsschritte (z. B. gemäß ZTV oder Verfahrenshandbuch RAL-GZ für S42.1 bzw. S42.2-Verfahren) müssen kontinuierlich überprüft werden.
Qualitätsnachweise
Für die eingesetzten Materialien und Baustoffe
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Gemäß DIBt-Zulassung, ZTV bzw. Verfahrenshandbuch nach RAL-GZ 961 für S42.1 und S42.2-Verfahren.
Für das Sanierungssystem
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Gemäß DIBt-Zulassung, ZTV bzw. Verfahrenshandbuch nach RAL-GZ 961 für S42.1 und S42.2-Verfahren.
Für die Arbeitsabläufe
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Gemäß ZTV-Vorgaben bzw. Verfahrenshandbuch nach RAL-GZ 961 für S42.1 und S42.2-Verfahren.