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A-6.3.2.2 Einzelrohr-Lining
 
Verfahren
a) Technisches Regelwerk
DWA-Merkblatt [DWA-M 143-12]
b) Allgemeine Verfahrensbeschreibung
Beim Einzelrohr-Lining werden werkseitig hergestellte Rohre i. d. R. über Baugruben in den zu sanierenden Streckenabschnitt eingeschoben oder eingefahren. Die Einzelrohre verfügen über Steck- oder Laminierverbindungen und werden während des Einbaus in der Baugrube zu einem durchgehenden Rohrstrang verbunden.
Die erforderliche Länge des Rohrstrangs ergibt sich aus der Länge des zu sanierenden Kanals bzw. Kanalabschnitts. Der entstandene Ringraum wird anschließend verfüllt.
In Abhängigkeit der Nennweite werden i. d. R. Rohre aus GFK oder Polymerbeton verwendet.
Die Anbindung von Anschlussleitungen ist vorzugsweise in offener Bauweise durchzuführen. Je nach Linermaterial und Nennweite ist die Einbindung auch mit einem Anschlussformstück möglich.
b) Beispiele für zugehörige Verfahren und Varianten (RAL-GZ: S21.3)
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Einzelrohr-Lining
Anwendungsbereich
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Bei Standsicherheitsproblemen;
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Ab DN 800;
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Alle Rohrwerkstoffe.
Technische Anforderungen und Randbedingungen
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Baugruben zum Ablassen der Rohre erforderlich;
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Nicht geeignet für Schäden wie Lageabweichungen und Rohrbruch;
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Anschlussanbindung i. d. R. in offener Bauweise;
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Geschlossene Anschlussanbindung in Abhängigkeit des Rohrwerkstoffs und Nennweite möglich (auf die Anschlusslage abgestimmter Rohreinbauplan ggf. mit Anordnung von Passrohren erforderlich);
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Bei starker Grundwasserinfiltration ist eine Vorabdichtung erforderlich;
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Keine Anschlussanbindungen im Bereich von Steckverbindungen (ggf. Trassenänderung der Anschlussleitung erforderlich).
Vorteile
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Schächte mit nicht gekrümmtem Gerinne können durchfahren werden;
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Verwendung von werksmäßig hergestellten Rohren und Bauteilen mit definierten Materialeigenschaften;
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Standsicherheit kann auch bei erheblichen Standsicherheitsproblemen des Altrohres wieder hergestellt werden (mit Ringraum).
Nachteile
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Erhebliche Querschnittsreduzierung (mit Ringraum);
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Anschlussanbindungen gestalten sich sehr aufwändig;
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Große Anzahl an Rohrverbindungen.
Rechtliche und ökologische Anforderungen
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Bauzeit
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Bei guten Baustellenbedingungen etwa eine Länge bis zu 100 m am Tag.
Zusätzliche technische Vertragsbedingungen zur Qualitätssicherung
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VSB-Empfehlung Nr. 6„Einzelrohrlining“ (vgl. Anh. A-6.1.2).
Leistungsbeschreibung
Vorarbeiten
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Hindernisse beseitigen
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Anschlüsse trennen
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Reinigung
Hauptposition
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Baugrube herstellen
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Liner herstellen aus Einzelrohren (Positionskriterien: Nennweite, Rohrmodullänge, statische Erfordernisse)
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Anschlussanbindung (i. d. R. in offener Bauweise)
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Schachtanbindung und Ringraumverschluss
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Ringraumverfüllung
Nacharbeiten
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Dichtheitsprüfung
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Oberflächen wieder herstellen
Bauüberwachung
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Auf die VSB-Empfehlung Nr. 0.6 „Risikobewertung Kanalsanierung“ wird verwiesen, hinsichtlich der technikspezifisch bestehenden Ausführungsrisiken, die durch die Bauüberwachung minimiert werden können;
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Sämtliche qualitätsrelevanten Arbeitsschritte (z. B. gemäß ZTV oder Verfahrenshandbuch RAL-GZ für S21.3-Verfahren) müssen kontinuierlich überprüft werden;
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Einhaltung der DVS-Richtlinien für die Schweißarbeiten;
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Ordnungsgemäße Ringraumverfüllung (Ballastierung des Rohrstrangs und/oder Dichtekontrolle bei Einsatz von Porenleichtbeton).
Qualitätsnachweise
Für die eingesetzten Materialien und Baustoffe
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Gemäß DIBt-Zulassung, ZTV bzw. Verfahrenshandbuch z. B. nach RAL-GZ 961 für S21.3-Verfahren.
Für das Sanierungssystem
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Gemäß DIBt-Zulassung, ZTV bzw. Verfahrenshandbuch z. B. nach RAL-GZ 961 für S21.3-Verfahren.
Für die Arbeitsabläufe
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Gemäß ZTV-Vorgaben bzw. Verfahrenshandbuch nach z. B. RAL-GZ 961 für S21.3-Verfahren.