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A-6.5.2.3 Rohrsegment-Lining
 
Verfahren
a) Technisches Regelwerk
DWA-Merkblatt [DWA-M 143-4]
b) Allgemeine Verfahrensbeschreibung
Beim Rohrsegment-Lining werden werkseitig vorgefertigte Einzelelemente (z. B. aus GFK, PE-HD, PP, STZ-Elementen) in den Schacht eingebracht, wasserdicht zusammengefügt und an der Schachtwand montiert. Eventuelle Bohrungen zur Fixierung an der Schachtwand werden im Nachgang wasserdicht verschlossen (z. B. Laminat).
Das Rohrsegment-Lining kann sich auf Schachtgerinne und -auftritte beschränken (Teilauskleidung), oder den gesamten Schacht umfassen (Vollauskleidung).
Darüber hinaus wird zwischen selbsttragenden und nichtselbsttragenden Teil- und Vollauskleidungen unterschieden.
c) Beispiele für zugehörige Verfahren und Varianten
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Montageverfahren/Rohrsegmet-Lining (RAL-GZ: S45.1-Verfahren).
Anwendungsbereich
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Bei fortschreitender Korrosion z. B. durch biogene Schwefelsäurebildung (im Gasraum) oder durch aggressives Abwasser (im Sohlbereich);
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Bei fortschreitendem mechanischen Verschleiß;
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Bei sichtbaren Undichtigkeiten (In-/Exfiltration durch undichte Mauerwerksfugen, poröse Schachtwandungen);
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Schachtgeometrie beliebig;
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Teilauskleidungen in der Sohle: i. d. R. ab DN 1000;
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Teilauskleidungen im Gasraum und Vollauskleidung: i. d. R. ab DN 1200 bzw. entsprechende Profilhöhen.
Technische Anforderungen und Randbedingungen
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Abflusslenkungsmaßnahmen erforderlich;
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Bei gravierenden Einzelschäden und Grundwasserinfiltration ist ggf. eine Vorsanierung und in jedem Fall eine Vorabdichtung der Infiltrationsstellen erforderlich;
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Die Dimensionierung der Montageelemente und der Verankerungsabstand werden im Rahmen des erforderlichen Standsicherheitsnachweises festgelegt. Bemessungskriterien sind die örtlichen Randbedingungen (z. B. Grundwasseraußendruck, Güte der alten Bausubstanz).
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Zwischen den Montageelementen und der Altsubstanz verbliebene Zwischenräume müssen für eine optimale Lastübertragung ggf. verfüllt werden.
Vorteile
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Kostengünstig insbesondere in Großprofilen;
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Ggf. maßgebliche Verbesserung der Tragfähigkeit;
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Reprofilierung (z. B. Ausgleich von Unterbogenbereichen) möglich.
Nachteile
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Ggf. aufwendige Abflusslenkungsmaßnahmen;
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Querschnittsreduzierung in Abhängigkeit der aufgebrachten Materialdicke.
Rechtliche und ökologische Anforderungen
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Bauzeit
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In Abhängigkeit des Aufwands für die Untergrundvorbehandlung, der Schachtgröße und der erforderlichen Verankerungsabstände: 1 bis 2 Tage je Schacht.
Zusätzliche technische Vertragsbedingungen zur Qualitätssicherung
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VSB-Empfehlung Nr. 8 „Schachtsanierung“ (vgl. Anh. A-6.1.2).
Leistungsbeschreibung
Vorarbeiten
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Hindernisbeseitigung;
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Reinigung;
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Sicherung der Hausanschlüsse und Vorsanierungen;
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Abflusslenkung im Hauptkanal und in Seitenzuläufen.
Hauptposition
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Montage der Einzelelemente;
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Wasserdichte Verbindung der Einzelelemente;
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Ggf. Verfüllung Ringraum.
Nacharbeiten
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Dichtheitsprüfung;
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Anschlussanbindung.
Bauüberwachung
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Sämtliche qualitätsrelevanten Arbeitsschritte (z. B. gemäß ZTV oder Verfahrenshandbuch RAL-GZ für S45.1-Verfahren) müssen kontinuierlich überprüft werden.
Qualitätsnachweise
Für die eingesetzten Materialien und Baustoffe
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Gemäß DIBt-Zulassung, ZTV bzw. Verfahrenshandbuch nach RAL-GZ 961 für S45.1-Verfahren.
Für das Sanierungssystem
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Gemäß DIBt-Zulassung, ZTV bzw. Verfahrenshandbuch nach RAL-GZ 961 für S45.1-Verfahren.
Für die Arbeitsabläufe
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Gemäß ZTV-Vorgaben bzw. Verfahrenshandbuch nach RAL-GZ 961 für S45.1-Verfahren.